Kindergrundsicherungsmodell der Volkshilfe bei Enquete im Salzburger Landtag vorgestellt
Präsidentin Ingrid Riezler-Kainzner konnte im Rahmen einer Enquete zur Kinderarmut im Salzburger Landtag am 30.3.2022 vor den Abgeordneten und vielen Expert*innen das Modell der Kindergrundsicherung der Volkshilfe gegen die Kinderarmut in Österreich präsentieren!
2019 ist die Volkshilfe mit ihrem in Europa einzigartigen Modellprojekt Kindergrundsicherung an den Start gegangen, um die eigene Idee einem Praxistest zu unterziehen. 23 armutsbetroffene Kinder aus ganz Österreich hat sie dafür zwei Jahre lang finanziell unterstützt und dies wissenschaftlich begleitet.
„Wir wissen aus der begleitenden Forschung, dass unsere Kindergrundsicherung wirkt. Wir wissen auch, dass sich das Modell spätestens nach zehn Jahren für den Staat rechnet – gesündere Kinder und längere Bildungswege, bedeuten auch weniger Krankenstände und weniger Arbeitslose in der Zukunft. Bei 350.000 Kindern und Jugendlichen, die aktuell in Armut leben müssen, ist es höchste Zeit zu handeln" führt Riezler-Kainzner dazu aus.
Das Modell der Volkshilfe will gleiche Chancen für alle Kinder schaffen. Das Minimum sind dabei € 200,-- monatlich, die anstelle der Familienbeihilfe jedes Kind in Österreich bekommen würde. Danach wird nach Einkommen gestaffelt, mit einem Maximum von € 625,-- pro Kind.
Forschung zeigt: Schädigungen durch Armut
Eine begleitende Studie zeigte umfassende Schädigungen durch Armut: Die externe sozialwissenschaftliche Begleitung des Projekts wurde von der Universität Salzburg durchgeführt. Gemeinsam mit einem interdisziplinären Team wurden Informationen über die Begrenzung kindlicher sozialer Räume durch finanzielle Benachteiligung erhoben.
Erste Auswertungen zeigen auch die umfassenden Schädigungen eines Kindes durch Armut: Kinder werden von Mangel durchdrungen!
Die Kinder sind nicht nur relativ arm, sie sind temporär auch immer wieder von absoluter Armut betroffen. Ihre unmittelbaren Lebensverhältnisse sind geprägt von fehlenden Grundnahrungsmitteln, fehlender Bekleidung und der Angst vor dem Verlust von Wohnraum. Für Kinder ist der Mangel an Geld omnipräsent. Sie erleben ihr Aufwachsen als ein Leben in ungesicherter, prekärer Existenz. Darum leben sie in permanentem Stress, dauerhafter Anspannung und stehen unter enorm belastendem Druck.
Die Kindergrundsicherung wirkt!
Der Effekt der Kindergrundsicherung auf die Kinder ist aus den ersten Untersuchungen deutlich ablesbar. Wenn man zwei Jahre lang existentielle Sorgen aufhebt, passieren
mehrere Dinge gleichzeitig:
▪ Die Kinder sind von der temporären absoluten Armut und den Zwangsbedingungen befreit.
▪ Sie leben in gesicherten Wohnungen mit verbesserter Wohnqualität, haben ausreichend zu Essen und witterungsgerechte Bekleidung.
▪ „Die Toastbrotzeit“, wie es ein Kind selber sagt, ist beendet.
▪ Sie sind weniger von Abwertung durch ihre Umwelt betroffen, werden kaum mehr gemobbt,im Gegenteil die Anzahl an Freunden hat sich vergrößert
Ingrid Riezler-Kainzner appellierte auf Grund dieser Forschungsergebnisse an alle Politiker*innen und Expert*innen gemeinsam alle Anstrengungen zu unternehmen, um endlich die Kinderarmut in ganz Österreich und natürlich auch in Salzburg abzuschaffen! Gemeinsam können wir es schaffen!